Inselleben in Südthailand
Bangkok, 18. März 2024 Dummerweise für sie bog gerade als wir mit anderen nach einem Taxi Ausschau halten wollten der Bus A4 um die Ecke. Alles Lüge also. Schlechtes Karma für die Dame. Bangkok fängt ja gut an. In der Soi Rambuttri ankommen hat etwas von Heimkommen. Die turbulente und belebte Straße fasziniert auf Schritt und Tritt. Inzwischen aber sind die Dreadlocks und Lommelkleider eher verschwunden, nur noch wenige Backpacker verlieren sich in der Masse dicker Bäuche und des spärlichen Haarwuchs älterer Paare. Ein leckeres Pad Thai, eine Nudelsuppe und ein Big Chang unterhalten uns ebenso bestens wie die flanierenden Urlauber vor unserem Tischchen. Noch ein Chang nachdem wir einen VIP-24-Nachtbus mit Zubringer und Speedboot nach Ko Phayam - unserem ersten Inselfeeling - unten an der Grenze zu Myanmar für nicht so wenig Geld gebucht hatten. Wir mussten uns den Luxus richtig gut überlegen. Aber dem Alter und der Kraft geschuldet haben wir uns nach langem Überlegen doch für die Bequemlichkeit entschieden, die natürlich ihren Preis hat. Erinnern konnten wir ums allerdings an die ersten Busfahrten 2008 in Thailand, die wie geschmiert und ohne Probleme liefen, auch mit mehrmaligem Umsteigen und ohne Vorbuchung von irgend etwas. Wir waren damals begeistert von der großen Hilfsbereitschaft der Leute. Mit dem süßen Roti mit Banane und Honig aus der Hand gegessen waren alle „must-do‘s“ der Ankunft erfüllt. Am Morgen hatten wir einen Loose-Geheimtip auf dem Plan. Ko Kret war das Zauberwort. Im Loose hieß es dazu: „Mit einem Chao Phraya Expressboot mit orangener Flagge kann man zB. von Pier Nr 13 - Phra Arthit (unserer Anlegestelle von Banglampoo) - zum Pier N 30 Nonthaburi für 15 Baht fahren. Am Glockenturm dort fährt Bus 32 zum Ko Kret Market, von dort zu Fuß noch 700-800 m zum Wat Sanam Neua, wo dann am Ufer ein Fährmann Leute zur Insel schippert, wo man Fahrräder mieten kann. Auf der 7 km Fahrradstrecke auf der grünen Insel würde man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen.“ Wir waren motiviert. Die Fahrt mit dem Expressboot war sehr erholsam. Aber dann begann der Zirkus: In Nonthaburi ausgestiegen wurde jeder Ausländer von Männern angesprochen, mit einem Longtailboot dort hinten auf die Insel zu fahren. Natürlich zu total überteuerten Preisen. Der Geheimtip hatte sich also herumgesprochen. Auch der Taxifahrer - nachdem uns der Bus 32 vor der Nase weggefahren war - forderte stoisch einen astronomischen Preis. Die Hitze war unerträglich, Schatten gab es nicht, Busse umfuhren in der nächsten halben Stunde viele den Glockenturm, aber nie Nr. 32. Schade, der Traum von der idyllischen Radtour war geplatzt. Wir fuhren mit dem nächsten Boot zurück nach Bangkok und hatten die blöde Idee, am Wat Arun, „dem Tempel der Morgenröte“ (hört sich doch super an) auszusteigen. Dort war die Hölle. Gefühlt tausende aus allen Sprachregionen hatten die selbe Idee. So muss es sich zu Urzeiten in Babylon angefühlt haben. Die Sonne tat bei 38 Grad ein übriges. Der Besuch eines ruhigen Wat in der Nähe war die bessere Idee. Vogelgezwitscher und Mönchslitaneien! |
Ko Phayam, 22. März 2024
Am letzten Tag hier im unselig gewordenen Bangkok fahren wir mit dem Expressboot zum Tad Chang und müssen feststellen, die Landungsstelle ist vollkommen neu renoviert. Das alte Bangkok mit den schrägen Straßenständen ist verschwunden, Massen an chinesischen Tourisengruppen hasten ihren Erkennungsfähnchen hinterher, kreuz und quer und wenn es sein muss, rennen sie dich auch über den Haufen. Da kennen sie nichts.
Bangkoks Stadtväter stellen sich überall auf den angestrebten Massentourismus ein. Die Nächtmärkte werden sterilisiert, die Straßenverkäufer in die letzten Winkel verbannt. Das alte Bangkok, das auch modrige, in dem man in den Klongs Warane entdeckt, die Natur überhaupt noch den Alltag der Menschen bestimmt, ist Vergangenheit. Jetzt regiert die gerade Linie, die Sauberkeit einer Metropole, die bereit ist für die Reisenden aller Welt.
Man kommt sich an mancher Stelle vor wie in einem Werbefilm des Tourismusministeriums, das ja bekannt ist für seine Anpassungsfähigkeit, siehe Cannabis.
Überhaupt hat Bangkok viel von seiner Freundlichkeit verloren. Kein Wunder, denn nicht mehr Buddha, so scheint es, sondern der weltweit bekannte Gott Mammon wird von vielen angebetet. Und da kennen seine Jünger kein Erbarmen. Das aufgesetzte Lächeln dient der Profitgier und Freundlichkeit ist längst nicht mehr umsonst.
Klar, dass dadurch eine ganze Kultur ihre Werte verliert und aus dem Land des Lächelns früherer Jahre ein Land des Hechelns und Schacherns geworden ist - wie überall.
Am Wat Arun, dem ältesten Tempel des Rama-Siams, wunderschön am Chao Phraya gelegen, ist heute der Rummel etwas erträglicher. Hört sich besser an als es tatsächlich ist.
Aber in der Hitze sind die wenigen schattigen Sitzplätze beinahe umkämpft, obwohl es einige geeignete Stellen gibt, allerdings mit einem Schildchen ausgestattet mit dem unverständlichen Text: „Please don’t sit here“.
We sit here und beobachten das rege Treiben in Festkleidung verkleideter „Thais“, ausstaffiert mit asiatischem Schirmchen und Lächeln, wie es sich gehört auf dem Erinnerungsfoto auszusehen - linkes Bein leicht nach vorne, oft Peacezeichen asiatisch doppelt auf Kopfhöhe schräggehalten...und anschliessend schnell der Kontrollblick, ob es was geworden ist...sonst nochmal !
Unter solch rigiden Bedingungen hat der „Tempel der Morgenröte“ seinen ehemaligen Charme verloren. Auch sehr schade.
Break.
Wenn man hier am Strand der Insel Koh Phayam am Coconut Beach Resort am Strand sitzt im Schatten riesiger Kokospalmen, indischer Mandelbäume und Kasuarinen, dann weiß man, dass sich die Mühen und Strapazen der letzten 17 Stunden gelohnt haben.
Hier die Kurzversion der Tor-Tour, die am Dienstag Nachmittag um 15 Uhr im Garten de Lamphu Houses in Bangkok mit Warten begonnen hatte.
Gefolgt von einer kurzen Fahrt zum Busbahnhof Süd und anschließendes mit kleinen Stoßgebeten ausgefülltes Warten auf den VIP-24-Sitzer-Bus. Nahezu 2 Stunden mit Hoffnung im Bauch.
Der kam tatsächlich und wir begannen uns mit der Sitztechnik vertraut zu machen, um die optimale Schlafstellung herauszufinden.
Edith gelang dies außergewöhnlich gut, denn sie schlief schon kurz nach Start um 8 Uhr ein. Mir wollte keine Stellung befriedigend gelingen und jede Verrenkung schmerzte einfach nur. An Schlaf war in den 9 Stunden durch die dunkle Nacht nicht zu denken.
Der geschmeidige doppelstöckige Bus bewältigt die schnurgeraden Highways mit leichtem Schaukeln und mit beachtlichem Tempo. Die Wirklichkeit rauscht wie in einem Film unbeeindruckt draußen vorbei, von tausenden Lampen und Lichtern künstlich erhellt. Man weiß ja, die Thais hassen die Dunkelheit.
Um 5 Uhr morgens fahren wir in den Busbahnhof von Ranong an der Andamanenküste einige Kilometer südlich der Grenze zu Myanmar ein und werden von einem noch schlaftrunkenen Fahrer - wie ich ihn beneide - an das Speedboot-Pier gebracht, als es gerade zu dämmern begann, der Tag in diesem verschlafenen Winkel der Welt aber weiterschlafen wollte.
Wieder Warten.
Dieses Mal aber im Nest streunender Hunde bei Morgensuppe und Kaffee und witzigen Gesprächen mit einem deutsch-kolumbianischen Sprachentalent (er hatte 10 Monate im Isaangebiet thailändisch gelernt und dies für unsere Ohren perfekt) und seiner türkischen Frau. Danach waren wir Zeuge, wie ein Berg schwerer Säcke und Kartons in der beginnenden Morgenhitze in ein Slowboot geladen wurden. Einige birmanische Frauen (man kann sie an der Tanakacreme im Gesicht erkennen) halfen bei dieser Knochenarbeit mit.
Endlich um 9 Uhr bestiegen wir waghalsig - wie wir sind - das Speedboot,
das mit Höllenlärm durch die Mangrovenarme raste hinaus ins offene Meer, vorbei an der Insel Koh Chang und nach 40 Minuten am langen Landungssteg von Koh Phayam landete.
Ein klappriges Songthaew brachte uns den langen Weg quer durch die Insel mit viel aufgegebenen und zerfallenen Hütten und Resorts, hübsch mit Müll und Bauabfällen garniert, an staubtrockenen braunen Feldern vorbei, die wohl schon ewig kein Wasser mehr erlebt hatten. Die Farben gelb und braun überwiegen häufig. Grün sind nur die diversen Palmen, die riesigen Mandelbäume, Kasuarinen, die Cashewbäume und bestimmte Blütensträucher. Alles salzresistente Pflanzen.
Ansonsten regiert die Trockenheit auf der Insel und die weggeworfene Backpackervergangenheit.
Das Phayam Coconut Beach Resort liegt unter schattenspendenden Bäumen am breiten feinsandigen Strand von Ao Yai im Westen mit skurillen Sitz-, Liege- und Schaukelmöglichkeiten, von denen aus man die riesigen Wellenbrechungen beobachten kann.
Die Anlage ist sehr basic und schon etwas in die Jahre gekommen, auch für die Verhältnisse etwas überteuert.
Vor einigen Jahren noch hatten sowohl Koh Chang als auch Koh Phayam keinen Strom und Internet, was heute fast überall vorhanden ist. Sie waren die Heimat junger und genügsamer Langzeitreisender, die auf jeglichen Komfort verzichten wollten, um mit sich und dem Universum in Einklang zu leben.
Diese Zeiten sind vorbei und man sieht die Trümmer noch im Inselinneren.
Die ersten Eindrücke hier vom Meer und Strand sind vielversprechend. Der erste Sonnenuntergang tat ebenfalls sein Bestes und überraschte uns noch in seiner Vielseitigkeit und Ausdauer, seinem intensiven Farbenspiel.
Wir wussten, die Tage hier könnten was werden, die Strapazen hatten sich gelohnt.
In dieser Nacht schliefen wir wie die Lämmer.
Und erwachten aus diesem Traum, der sich nun allgegenwärtig vor uns ausbreitete.
Die Schönheit und Belassenheit des Strandes war überwältigend.
Wir genießen die Zeit schon jetzt, die wir hier in den nächsten Tagen verbringen werden.
Die Zeit läuft für uns anders hier am Strand. Draußen ist es noch stockdunkel. 5 Uhr morgens. Der Rhythmus der Wellen das einzige Geräusch. Dazwischen herrscht noch Ruhe. Irgendwann, wie auf ein Zeichen vom Dirigenten an das Orchester, setzt ein rauschendes Zikadenfestival ein, schwillt an und bricht wieder ab. Eigentlich verschlafe ich den frühen Morgen meistens und gerne. Als ich in unseren Bungalow zurückgehe, ruft der Gecko aus der Küche mehrmals. Konnte leider nicht sagen, wie oft. Im ersten Augenblick war schon klar: Die Insel besticht durch völlige Ereignislosigkeit. Und Nirgendwo ist Nichtstun so angenehm wie an solchen Orten. Der Himmel blau. Der Strand weiß. Das Meer klar. Ganz einfach. Ein großer Nashornvogel hat sich in den großblättrigen indischen Mandelbäumen am Strand herumgetrieben, wollte aber keinesfalls fotografiert werden - hatte möglicherweise etwas zu verbergen - und die Verfolgungsjagd nahm vor dem Frühstück einigen Raum ein.
Reichhaltiger Obstteller und ein Mangopancake samt Americano-Kaffee. Hier die wesentlichen Bäume am Strand, alle vertragen sie Salzwasser: Suchbild: Wer sieht einen Vogel im Indischen Mandelbaum? Welchen? Indischer Mandelbaum mit Blüte und Samennuss und Blätter Pandan Palme mit den typischen Wurzeln Feingliedrige Kasuarine Cashewbaum Bei einem kleinen Spaziergang am Strand und der Suche nach einer Laundry für unsere Wäsche haben wir eine Menge chilliger Anlagen gesehen, die man am Abend zum Sonnenuntergang aufsuchen könnte. Durch ausgetrocknetes Hinterland mit vielen Cashewbäumen und teilweise verlassenen Bungalows - oder doch noch bewohnt? - kommen wir auf einen kleinen asphaltierten Inselweg, an dem sich diverse Bars und Hütten aneinanderreihen. Bei „Morgan“, einem Reggae-Freedom-Fan trinken wir ein kleines Bier und dort wird unsere Wäsche bis morgen Nachmittag gewaschen. In den Cashewbäumen dort treibt sich ein großer Pfau herum mit einer mindestens 1 m langen Schleppe. Schwierig für ihn, bei diesen Maßen ein gutes Versteck zu finden, schwierig für mich, ihn zufriedensellend ins Bild zu bekommen. Der Tag vergeht ohne viel Aufwand von alleine, wir sehen dabei zu, wie die Zeit vergeht, auch wie die Sonne allabendlich mit ähnlicher Choreo am Horizont ins Meer versinkt, trinken dabei Changbier, verlieben uns in das Treiben der Hunde und Katzen, lassen uns nette Thaigerichte (Massaman Curry, hier auch Musamun genannt, Papayasalat geht immer, zwischendurch auch mal ein Padthai chicken, Spring rolls oder vegetable tempura, dann Red Curry mit chicken, fried vegetable with cashew oder Stir fried fisch mit Chilisauce) reichen, lesen ein Weilchen oder sitzen nur so da, gedankenverloren und starren auf das Meer hinaus. Das sich langsam verdunkelt. Unsere Nachbarn, Rene und Andrea, 2 Berliner Schnauzen Ende fünfzig aus Alt-Glienicke im Norden von Berlin, sind 2 echte Plaudertaschen, wa. Seit 3 Tagen schon erzählen sie uns beim Frühstück und beim Abendessen ihr komplettes Leben in einem Schwall der Sätze, zwischen den keiner so richtig grätschen kann. Zwischen Geschichte eins und zwei bleibt keine echte Atempause, so dass ein Einfädeln für uns kaum möglich ist. Und dabei sind sie eigentlich nett und sie lachen auch gern. Die Geschichten sind für sich ja auch ganz nett. Aber stundenlang dazu verdammt zu sein, zu nicken oder eine belanglose Zwischenfrage zu stellen, wird einfach ermüdend. Der Marathonerzähler Rene ist mit keinerlei Tricks und Methoden vom Weg abzubringen. Wir haben schon einiges versucht und sind jedes Mal gescheitert. Es gilt zuzuhören, wie ein gnadenloser Erzähler geradezu ins Unendliche plaudert. Phantastisch allein schon die Tatsache, wie leer der pudrige Strand ist. Die große Famlie, die das Anwesen hier betreibt lebt dann ihr gewohntes und abgeschiedenes Leben hier am einsamen Strand bis zur nächsten Saison, die nach der Regenzeit im Oktober/November beginnt. In den letzten Tagen haben wir leider kleinere Probleme mit Sandfliegen hier gehabt. Kleine penetrante Viecher, die auf den Körper ihrer Opfer kleine juckende Stiche hinterlassen, die sich bei mir zu größeren wassergefüllten Quaddeln entwickelt haben, die nur langsam heilen, obwohl man nur noch spärlich ins Wasser und in die Sonne geht. Vor Jahren sind wir mal wegen dieser Fliegen vom idyllischen Strand der Insel Ko Muk geflüchtet, erinnern wir uns. Unsere Bungalownachbarn haben für diese Fälle einen Insektenkiller parat, der uns schon auch geholfen hat. Dennoch, diese Plage ist wohl er Preis für die vielen Annehmlichkeiten hier. Morgen Mittag fahren wir mit dem Tuk Tuk zum Pier und von dort mit dem Schnellboot nach Ranong.
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Nach letztem Frühstück, letztem Blick auf leeren und idyllischen Strand - Dort pulsierte das Leben. Warenberge aus einem großen Boot warteten darauf, abtransportiert zu werden, die Tagespost der Insel lag in großen Behältern und wurde von den Empfängern persönlich abgeholt. Reger Betrieb also überall. Ein schickes Schnellboot lag als einziges an der Anlegestelle, aber kein Hinweis darauf, dass es tatsächlich um 1:30 Uhr abfahren würde. Aber wenige Minuten danach traten 2 junge Typen von hinten an uns heran, schnappten sich unsere Koffer und steuerten auf das Speedboot zu. Wir hinterher. In kürzester Zeit füllte sich das Boot und schrabbte dann mit viel Lärm über die Wellen. Vorbei an verschiedenen namenlosen Inseln, nahmen aus einem Boot 2 Thaifrauen mit viel Gepäck auf, ließen einen Angler auf Ko Chang ans Land und bogen schließlich in einen Mangrovenarm ein bis ans Pier von Ranong. Von dort brachte uns ein Songthaew zu unserem Hotel beim Busbahnhof. „ToBedZZzzHotel“ ist ein neues Hotel für Geschäftsleute mit bestem Standard wie AC, TV, Kühlschrank, nettes Bad und sauber. Dieser Wechsel - einfachster Bungalow und jetzt das, war fast ein Schock. Aber nach 1-2 Atemzügen haben wir den Luxus gerne hingenommen. Da es gerade nahe am Busbahnhof liegt, können wir morgen früh zu Fuß zum Bus nach Krabi-Stadt kommen.
Am ärmlichen Stand einer Oma mit immer lächelnder Enkelin vertilgten wir ein gar nicht so schlechtes, dafür billiges Pad Thai und Stir fried vegetable with rice. Es war brütend heiss und der Stadtrand hatte auf die Schnelle nicht mehr zu bieten. Also, nichts wie ins klimatisierte Zimmer und entspannen. Wunderbar geschlafen, geduscht und belastbar gehen wir zum Busbahnhof. Die Sandfliegenstiche jucken ohne Ende - wo ist der Brenner. Verflixt und zugenäht - er ist weg - da jucken die Stiche noch mal mehr! Im Zimmer liegengelassen, also nochmal zurück und alles abgesucht, nix. Nochmal Rucksack durchsucht - nix. Spurlos verschwunden, wahrscheinlich Selbstauflösung. Eine Stunde bis zur Abfahrt, es sammeln sich Mitfahrende - zwei muslimische Frauen mit stinkenden Styroporkisten. Etliche Deutsche Urlauber, das wundert uns, wieviel...7 mit uns. Einige Thailänderinnen mit und ohne Kind und immer dabei ein-zwei Säcke mit Undefinierbarem. Der Busfahrer und die Stewardess sind ziemlich korpulent, aber immer sehr freundlich und hilfsbereit. 11 Uhr geht es los. Der Bus ist ziemlich alt und braucht Starthilfe, aber dann fährt er ohne zu murren. Die Vorhänge sind im Bus alle zugezogen, - damit es kühler bleibt? oder weil die Landschaft langweilig ist? Riesige Kautschukplantagen ( Thailand Nr. 1), riesige Ölpalmenplantagen (Thailand Nr.3) immer im Wechsel. Zur Abwechslung eine Passkontrolle vom Militär? Unser Ausweis ist aber völlig uninteressant. Zu jeder Häuseransammlung gehört eine Moschee. Ab Phang Nga wird es interessanter mit den malerischen Karstfelsenformationen im Hintergrund. Eigentlich sind es nur ca. 300 km und dazu brauchen wir 6 1/2 Stunden. Ab und zu hält der Bus auf freier Strecke und es steigen welche zu oder aus. Mangosticks mit Chillizucker und Mandarinen. Als wir am Busbahnhof in Krabi schon im Songthaew sitzen und auf die Abfahrt warten, fährt der Bus an uns vorbei und der Busfahrer winkt uns nochmal freudig zu. Das war überraschend, da er bis jetzt nur mit Schluckauf und Telefongesprächen während der Fahrt auf sich aufmerksam machte. Unser Guesthouse liegt zentral - Food- und Nightmarket, 7Eleven alles nebenan, dafür befindet sich unser Zimmer im 4. Stock!! Natürlich gehen wir gleich auf den Foodmarket und da werden wir von einer begabten geschäftstüchtigen Animateuse aufgefischt und mit Chang und Essen versorgt. Die Sprüche und Animation waren besser als das Essen und mit vollem Bauch sind die Stockwerke im Guesthouse immer noch höher und höher und wir haben lange gebraucht, bis wir - fast schon wieder hungrig - oben waren. Am Morgen die Fahrt von Krabi zum ChaCha Bungalows auf Koh Jum ging Schlag auf Schlag: Nudelsuppe und Kaffee am Markt - Abholung mit Songtaew und Austausch der Reiseerlebnisse mit jungen Deutschen - es ist unglaublich wieviel Deutsche unterwegs sind, das kommt uns fast schon spanisch vor - bei der Fahrt zum überdimensionalen „Krabi Passenger Port“ - Wow. Welcome in paradise! Schon die Fahrt vom Dorf durch die grüne und dicht bewaldete Insel beeindruckt. Es ist deutlich sauberer als auf Koh Phayam. Und unsere Unterkunft für die nächsten Tage ist eine Wucht. Großes bequemes Bett mit Moskitonetz, Fan, Kühlschrank, der bestens funktioniert, Schreibtisch mit vielen Steckdosen, Wifi sogar im Bungalow, Safe, Schränkchen für Kleider und Untensilien, Wasserkocher für Kaffee und Tee, Tassen und Gläser, Serviettenspender als Zugabe (wer denkt denn an sowas?), Bad mit vielen Ablagen und funktionierender Warmdusche, die man nur morgens braucht und sogar rätselhafterweise 2 Schirme - Sonnen- oder Regen? -(beruhigenderweise neu und wohl noch nicht gebraucht). Direkte Lage am Strand, mit viel Schatten, Bambusmöbeln im Restaurant. Alles sehr gechillt. Das Essen am ersten Abend war auch sehr lecker: Mangosalat, Fritierter Fisch süß sauer (lecker!) und Stir fried basil mit chicken und Reis und einige Chang. Wir sind angekommen! Alles ist friedlich und schön!!! |
Geprägt von Mangrovenküsten und steil aufsteigenden Karstfelsen und unzähligen Inseln Auf unserer Schifffahrt vom „Krabi Passenger Pier“ bis nach Koh Jum haben wir einige „Cha Cha Bungalows“ am Ao Si Strand auf Koh Jum. Das selbsternannte Paradies weist - wie wäre es anders zu erwarten - kleine Schrammen Im Paradies gibt es auch Viecher. In Ko Phayam habe ich, wenn ich nachts ins Bad geschlichen bin, meist irgendetwas Ansonsten verhält sich das Paradies, wie es sich gehört. Und - alle 7 Bungalows sind Das Meer ist ein Genuss, der Strand mit feinem Muschelsand ist breit und sehr einsam Der Bungalow sehr gemütlich und das Essen - bisher - sehr lecker. Vom frühen Morgen den Tag über - mit wenigen Unterbrechungen - veranstalten Unvorstellbar. Die Insel Koh Jum entwickelt sich augenscheinlich seit Strom und Wifi angekommen ist vom Backpackerparadies zum Geheimtipp. Die Einheimischen haben früher noch vor allem von der Kautschuproduktion, den Palmölplantagen und vom Fischfang gelebt, inzwischen aber im Tourismusgeschäft eine Haupteinnahmequelle gefunden. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist muslimisch, aber sehr offen und freundlich. Sie nennen die Insel auch Koh Pu, was „Krabbeninsel“ bedeutet. Die Insel hat im Westen viele weiße Sandstrände, im Norden ragen bis zu 420 m hohe und von dichtem Dschungel bewaldete Berge auf. Der Strand ist schon wegen der Einsamkeit genial. Feiner weißer Sand, bei Ebbe mit kleinen Felsen im seichten Wasser, bei Flut sehr gut zum Schwimmen und Schnorcheln geeignet. Das kühle Nass ist überhaupt nicht kühl, sondern liegt nur knapp unter der Körpertemperatur. Abkühlung bekommt man vielleicht, wenn man aus dem Wasser steigt und die Haut vom leichten Wind gestreichelt wird. Im Schatten er Bäume stehen einige Liegestühle zum Ausruhen (wovon eigentlich?) oder lesen. Alles sehr einfach und paradiesisch! Nach rotem Sonnenuntergang am Horizont des Meeres lassen wir uns im kleinen Freiluiftrestaurant mit tollem Ausblick aufs Meer die leckersten Thai-Gerichte schmecken, schlürfen noch das eine oder andere Bier - und gegen 22 Uhr ist der Tag zu Ende und man schlüpft unters Moskitonetz, aus dem man am nächsten Morgen meist kurz nach Sonnenaufgang wieder herauskrabbelt. Jetzt regnet es doch tatsächlich - auch im Paradies. Wir dachten, das wäre verboten. Ein gewaltiger Regenguss ging auf die Insel nieder, die Rieddächer triefen noch lange - und hat frische Luft mitgebracht. Am Strand lagen heute ein paar Quallen...was das zu bedeuten hat, müssen wir erst noch rausbekommen. So vergehen die Tage hier in Ruhe und Ausgeglichenheit, unterbrochen von kürzeren Strandspaziergängen und Ausflügen in das kleine Fischerdorf „Ban Ko Jum“.
Koh Jum, 30. März 2024
Die Inselwelt um Krabi ist atemberaubend.
- unbewohnt oder touristisch genutzt - an der langen Andamanenküste von Myanmar
bis Malaysia.
passiert. Beim allabendlichen Sonnenuntergang taucht diese hinter der Silhouette von
Ko Phi Phi unter.
auf.
Die Hängematte trägt bestenfalls Menschen unter 170 cm, bei Flut ist Schwimmen
ein Genuss, bei Ebbe allerdings kommen erstaunlich große Felsen aus dem Wasser,
die man vorher nicht vermutet hätte. Das Wetter heute ist stark bewölkt, aber mit
34 Grad immer noch schweißtreibend.
Klaus ist erkältet - dicker Schnupfen, hat einen dicken Kopf und fühlt sich nicht wohl.
Der Mattenbungalow bietet viele Schlupflöcher für jegliches Getier. Dieses wiederum
liebt das Bad. Dort ist es feucht und dunkel. Ideal für Spinnen und Käfer oder
kleinste Geckos. Schlangen, Tokee-Geckos oder Würmer haben wir noch nicht erlebt.
huschen gesehen. Unter anderem eine alte Kakerlake, die im Zickzack durchs Bad
irritierte. Hemmungslos hatte ich sie in jeden Winkel verfolgt und letzendlich -
ja, ich gestehe - erschlagen.
ausgebucht. Obwohl die Saison gerade zu Ende geht.
(selten sieht man einen Strandläufer), die Vegetation tropisch üppig, vorwiegend sehr
alte Ind. Mandelbäume mit viel Schattenpotential, Pandan- und Kokospalmen.
Was will man mehr?
Auch das Wifi, das gestern beim Hochladen Probleme machte, arbeitet wieder
reibungslos und wie man es bei paradiesischen Verhältnissen auch vermutet.
zahllose Zikadenmännchen ein ohrenbetäubendes Geräusch. Aus unerfindlichen Gründen
schwillt dies ab und zu an und ab, setzt dann aber wieder unvermindert ein. Die Männchen
wollen damit in der Balzzeit Weibchen beeindrucken, heißt es.
Koh Jum, 2. April 2024
Noch eine Woche. Dann geht der Flieger. Durch Nichtstun vergeht die Zeit eben auch. Aber, was heißt schon nichtstun. Wir lesen, schwimmen - um Quallen herum -, essen zwischendurch, machen kleine Strandläufe, duschen, googeln über Quallenstiche, kommunizieren im www und kommen in Gespräche mit anderen Gästen, duschen, trinken zum Sonnenuntergang ein Bier oder zwei, informieren uns über die Verhältnisse bei den Einheimischen z.B. bei denen, die diese Anlage 2019 eröffnet haben, dann aber durch Covid gebremst wurden. Tage am Meer. Manchmal glaubst du hier, heute ist es noch heißer als gestern. Ist wahrscheinlich subjektiv. Die Hitze jedenfalls ist unerträglich und das Meer so aufgeheizt, dass es kaum noch Abkühlung bietet. Man müsste mehrmals am Tag duschen und nach der Dusche wäre das nächste Hemd wieder durchgeschwitzt. Hinzu kommt das Quallenproblem. Mit gemischten Gefühlen steigt man wie auf Zehenspitzen ins Wasser, inspiziert die vor dir liegende Wasserfläche genau, was schon auch ermüdend wirkt. Oder man steigt nur noch bei hohem Wasserstand ins Meer und nicht mehr bei Ebbe. Da sollen sie laut Expertenmeinung an Land gespült werden. Ob das die Quallen auch wissen. Nach einer kräftigen Nudelsuppe fuhren wir ins Dorf Ban Koh Jum, etwa 4-5 km südlich von den Cha Cha Bungalows. Wir fuhren also mit den Rädern gemütlich an Bungalow Resorts, Bars, Bakerys, Restaurants und kleinen Supermärkten vorbei, fuhren durch teilweise aufgegebene Kautschukwälder, durchsetzt von Teakbäumen und Kokospalmen bis zu den ersten Häusern des Dorfes mit Wir trinken leckere Shakes und beobachten die Abholung der mit Boot ankommenden Besucher und derjenigen, die heute die Insel verlassen. Jeweils für wenige Momente reger Betrieb, dann liegen wieder die Hunde auf der Straße. Im Seafood Restaurant am Pier gönnen wir uns einen Stir fried Fisch ( er gibt sich als Thunfisch zu erkennen) mit Chili, garlic, Tamarind und Gemüse. Sehr scharfe Soße. Auf der Rückfahrt - gerade ruft der Muezzin zum Nachmittagsgebet - machen wir ein Päuschen in der Ban Ban Bakery, trinken einen Eiskaffee und lassen uns einen Bananendonut schmecken. Die etwa 1000 Menschen auf der Insel sind zum größeren Teil muslimisch, obwohl viele Frauen kein Kopftuch tragen. Ihre Hütten sind meist ärmlich, außer bei denen, die im Tourismusgeschäft arbeiten können. Aber alle strahlen insgesamt Ruhe und Gelassenheit aus. Stress scheinen sie nicht zu kennen. Möchte man nicht glauben, wirkt aber so. Keine Hektik, immer freundlich, viel Lächeln. Vor allem die Frauen die im Cha Cha arbeiten. Und da besonders freundlich die Besitzerin, ein allerdings auch gutes Organisationstalent mit einem natürlichen Lachen. Sie sagt, sie würde es sofort holen und als ich abwinke, es hätte noch Zeit, meint sie, sie müsse eh noch etwas einkaufen. |
An diesem Abend sitzen wir mit einem Münchner Ehepaar bis spät in die Nacht bei mehreren Flaschen Chang zusammen. Er arbeitet als Kartograph für Loose Reiseführer und kennt einige der Redakteure des Verlags und so kommen viele Geschichten auf den Tisch.
Morgen früh geht es per Boot, Minivan und Bus nach Phang Nga.
Phang Nga, 4. April 2024
Die phantastischen Kalksteinformationen (in deren Höhlen nach neuester Forschung schon vor 40 000 Jahren Jäger und Sammler gewohnt haben) sind das Markenzeichen der Gegend um Krabi bis hinauf nach Phang Nga, das heute unser Ziel ist.
Nach einem Kaffee im „Cha Cha Bungalows“ und der netten Verabschiedung von Theng, der Besitzerin, wurden wir an die kleine Anlegestelle Mu-Tu gebracht,
Ticket, Snacks, Mangosticks + Chilizucker und Eiskaffee gekauft und los ging die wilde Fahrt im wackligen Oldtimerbus bis Phang Nga. Der Bus nach Ranong ist mit dem Sohn? vom letzten Mal besetzt und die Stewardess ist wieder dieselbe.
Hoffnungsvolle Erwartung auf einen schönen Tag entlang der maritimen Inselwelt, den Mangrovenkanälen und den Felsen- und Wächtertürmen der Andamanensee bei Krabi.
Ansonsten findet man im Landesinnern tropische Regenwälder und riesige Plantagen aller Art: wie Jackfruit-, Durian-, Bananen-, Mango- oder Ananasplantagen, aber auch Kokos- Fächerpalmen-, Maniok-, Ölpalmen- und Latexplantagen ( Thailand ist mit 40 % der grösste Kautschukexporteur der Welt) sowie Teakholz- oder Bambuswälder, von wenig glitzernden Reisfeldern in allen Stadien fast romantisch gebrochen.
Der Busfahrer ließ uns freundlicherweise im Stadtzentrum und nicht am Busbahnhof 5 km außerhalb aussteigen.
Zum Glück war es eine grüne Oase und abseits des nervigen Verkehrs der Hauptstraße gelegen.
Die Hitze macht zu schaffen.
Wir finden einige Kioske oder Straßenstände mit kleinen undefinierbaren Speisen, Nudelsuppen und einen Supermarkt in größerer Entfernung.
Phang Nga ist von einer muslimischen Minderheit beeinflusst, wie viele Orte im thailändischen Süden. Waren wir bisher von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, auch der muslimischen, von ihrer menschlichen Wärme und ihrem Lächeln beeindruckt, so stellen wir hier fest, dass mit den Kopftüchern der vermummten Wesen, - die wie schwarze Schatten am Straßenrand vorbeihuschen oder auf einem Hocker oder in einem Winkel hocken, schweigend und starr, ohne Blick zu dir, ohne Gruß oder Nicken - auch das Lächeln versteckt ist und die bisher erfahrene Offenheit unter den langen Gewändern und den schwarzen Tüchern sprichwörtlich versauert und trauert.
Wir fühlen uns also nicht sehr wohl bei diesem Spaziergang und auch nicht in der ersten Suppenküche, die wir finden.
Kaum wird unsere Bestellung wahrgenommen, nur der am Handy bei einem Spiel sitzende Junge spricht mit uns. Vater und kochende Mutter sind mürrisch mit ihrem Alltag beschäftigt. Notgedrungen müssen wir uns mit wenig Kommunikation und Blicken zufrieden geben.
Morgen nun ein besonderer Genuss!
Schon vor Sonnenaufgang werden wir eine Tour in die Mangroven- und Traumlandschaft von Phang Nga per Longtailboot unternehmen.
Um 5:22 Uhr war ich schlagartig wach, weckte Edith und zur vereinbarten Zeit um 5:30 Uhr (weltrekordverdächtig) standen wir an der Rezeption und uns wurde eröffnet, dass wir die einzigen Teilnehmer wären und damit käme die Tour deutlich teurer. In diesem Moment aber kam das junge französische Pärchen Paul und Gwendolyn die Treppe herunter und der Preis reduzierte sich automatisch in akzeptabler Höhe. In der Dunkelheit ging es mit klapprigem Songthaew los, am extrem gut besuchten Nightmarket vorbei an den Fluss, wo wir ein Slowboat bestiegen. ![]() ![]() ![]()
Eine etwas längere Strecke führte zunächst durch die Schatten der labyrinthischen Mangrovensümpfe der weltberühmten und einzigartigen Bucht von Phang Nga und dann an den dicht bewachsenen Kalksteinformationen vorbei, die steil aus der
Ein bewegender Moment.
An den unzähligen Stelzenhäusern und der Moschee des muslimischen Dorfes Ko Panyee,
Im Jahr 2008 hatten wir ebenfalls eine Tour hierher auf das Inselchen “Khao Phing Kan” gemacht und an diesem Strand hielten so viele Boote, dass auf der klitzekleinen Insel damals das bekannte Touristenchaos ausbrach. Menschenmassen, die sich ständig auf den Füßen und im Fotomotiv standen.
Heute waren wir das erste und einzige Boot am Strand. Die vielen Souvenirstände waren noch mit Planen abgedeckt und die Verkäufer noch nicht da oder sie schliefen noch.
Diese Einsamkeit auf diesem touristischen Hotspot war ein einzigartiges Erlebnis. Während der halben Stunde dort kam gerade noch ein Boot an.
Weiter ging es an ausgedehnten Mangrovenküsten vorbei, im Hintergrund immer wieder die bizarren Felsformationen
Die Insel hat es aber bis in die ZDF-Mediathek gebracht, in der vor Jahren ein Bericht über den Fußballtrainer des Dorfes zu sehen war, der auf dem Wasser eine Plattform und darauf ein kleines Fußballfeld für sein Team einrichten ließ.
Frage heute allerdings: Wieviele Bälle werden wohl pro Torschusstraining davonschwimmen?
In der Kalksteinhöhle “Tham Lot” , die wir mit dem Boot durchfahren konnten, sah man zahlreiche Tropfsteinformationen an der Decke und danach bot sich uns ein wunderschöner Anblick des Mangrovenwaldes.
Durch dessen faszinierendes Labyrinth schlängelten wir uns im Anschluss zurück zur Anlegestelle.
Von dieser Tour werden uns ganz sicher viele Bilder in Erinnerung bleiben. Das Glücksgefühl der vielen unbeschreiblichen Momente haben wir eingedost. ![]() Morgen fahren wir nach dem Frühstück mit dem Bus nach Phuket. |
Am Busterminal 1 nahe der Altstadt von Phuket angekommen, verlässt mich mein Orientierungssinn.
Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des alten Bahnhofs und wurde aus diesem Grunde auch gebucht. Allerdings ließ mich mein ausgeschalteter innerer Navigator lange in die falsche Richtung suchen - in ungetrübter Hitze und ohne Sonnenschutz - und natürlich kannte auch niemand das Tee Pak Dee Hotel. War ja klar.
Edith saß auf einer Bank vom Busbahnhof und beobachtete immer mich und noch einen anderen Mann, der auch sichtlich die Orientierung verlor - witzig zu beobachten, wie in heutiger Zeit die Gesten gleich sind.
Erst als ich das professionelle Navi um Rat fragte, wurde der Fehler klar. Halbe Stunde in falscher Richtung gekreist. Ab jetzt war die Suche ein Kinderspiel und das kleine Hotel entpuppte sich als durchaus angenehm, da auch am Rande der Altstadt gelegen. Der andere orientierungslose Mann war - wie sich später herausstellte - auch in dem Hotel, na sowas. Es war heiß in der Stadt und umso mehr genossen wir die Klimaanlage im Zimmer.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts residierten die reichen Zinnbarone aus China in schönen Villen in der Stadt, die nach sino-portugiesischen Vorbildern in weitläufigen Parks errichtet wurden. Der Einfluss der chinesischen Einwanderer aber schlägt sich vor allem in den hübschen Geschäftshäusern in den Straßen der Altstadt nieder, die fast alle liebevoll restauriert wurden. In der Stadt haben heute noch ein Großteil der reichsten Familien chinesischen Ursprung.
Beim ersten Spaziergang war uns sofort das Glück hold und wir fanden einige Straßen weiter einen Fahrradverleih, an dem wir bis zum letzten Abend 2 annehmbare Räder ausliehen. So war die Hitze und das Vorankommen möglich.
Als Erstes zeigte uns der goldene Drache, das Wahrzeichen für den chinesischen Einfluss in der Stadt, wo es lang geht.
Allerdings stellte sich das Einbahnstraßensystem der Innenstadt als großes Hindernis heraus und wir fuhren nicht selten einige Kilometer in ungewollte Richtungen, nur um diesem System Respekt zu zollen. Hinzu kam, dass der dichte Verkehr nicht gerade ideal für einen Radausflug war.
Immerhin war es uns dadurch möglich, den gesamten Altstadtbereich kennen zu lernen.
Wir wollten zu einer Hokkien-Suppenküche und Edith war es schon vom vielen Hinund-Her schwindlig und ihre schlechte Orientierung war dadurch völlig im Eimer, aber Klaus blieb standhaft und tatsächlich, plötzlich neben dem Kreisverkehr an der Yaowarat Road entdeckten wir die berühmte KO YOON-Suppenküche. Was für eine Überraschung!
Und welch ein Genuss!!!
Die Nudelsuppe für einen Euro war mächtig und die kleine Küche irre speziell vollgehängt mit Krimskrams und Erinnerungsfotos der Familie.


Natürlich musste in Phuket auch die Besichtigung einiger bunter taoistischer Tempel auf dem Programm stehen, wodurch wir eine längere Strecke Richtung Süden in Kauf nehmen mussten, um den überladenen Bang-Niaw-Tempel, dem Gott der Vegetarier geweiht, zu besuchen.
Durch ein hohes Tempeltor gelangt man zu dem lang gestreckten Hauptgebäuden mit sechs Altären, auf denen zahllose Gottheiten mit übermäßigen Opfergaben verehrt werden. Die chinesischen Tempel mit ihrer kitschig bunten Pracht und überladenen Prunksucht erinnern eher an die Villa Kunterbunt als an einen sinnlichen Meditations- und Gebetsort.
Nach dem Besuch des etwas versteckt gelegenen taoistischen Tempels Ting Kwan Tang (mit dem Shrine of the Sirene Light - was doch sehr betörend klingt), in der Phang Nga Road zentral gelegen, war unser Appetit auf fernöstliche Geschäftstüchtigkeit, als religiöse Sinnlichkeit getarnt, doch sehr gestillt.
Nicht aber der auf eine ordentliche Nudelsuppe mit diversen Einlagen.
Später schoben wir die Räder durch die sehr belebte "Thalang Road" mit den aneinander gereihten Häuschen im chinesischen Stil, eine Straße mit Guesthäusern, feinen Lädchen, Cafés und Restaurant. Eine Sehenswürdigkeit schon für sich.
Gesteigert nur noch in der berühmten "Soi Rommanee", in der sich ein wunderschön renoviertes Haus an das nächste reiht - aber auch der Kitsch Hochkonjunktur feiert und die Touristen vor Bewunderung Schlange stehen oder Selfie-Orgien feiern.
Den Abschluss unseres Streifzuges bildete die alte prachtvoll renovierte Gouverneursvilla im unerhört weitläufigen Park in der Krabi Road, die heute vom eleganten und exquisiten „Blue Elephant Restaurant“ der Chefköchin Mrs. Nooror Somany Steppe angemietet ist - wegen ihrer herausragenden, kreativen - und sehr teuren - Thaiküche als eine der einflussreichsten Frauen des Landes geehrt wird.
In unmittelbarer Nähe des Parks, in dem die Lautsprecheranlage für eine angehende Veranstaltung gerade übermäßig laut getestet wurde, schlürfen wir einen ebenso - in luxuriöser Umgebung eben - überteuerten Smoothie.
Wir bummeln also durch die Straßen, aber eigentlich wollten wir auch den letzten Tag zum Einkaufen nutzen! Phuket, die chinesische Handelsstadt - ideal für ein asiatisches Mitbringsel - dachten wir.
Aber es waren entweder die asiatischen Allerweltsbilligstsouvenirs oder im modernen „Limelight Shopping Center“, einem Einkaufstempel, in den wir unsere ganze Hoffnung auf Schätze gesetzt hatten, gab es fast keine Geschäfte, eigentlich nur einen einfachen Food-Court mit billigem Essen. Natürlich gab es im 1. Stock auch einige schicke und schöne Sachen, aber die waren dann auch ausgesucht teuer und sehr westlich orientiert. Dazu die Hitze, ständig floss der Schweiß in Strömen und so schmolz natürlich auch jede Kauflust jämmerlich dahin.
Also, ein Smoothie, ein Shake oder was zum Essen und die Stadt war heiß, heiß, heiß! und wir mussten oft Pausen einlegen - mit der Klima im gekühlten Hotelzimmer!
Eine Thai-Massage um die Ecke macht noch einmal deutlich, dass der Platz auf dem auch unser Hotel steht - der wahrscheinlich mal belebt war - vielleicht seit Corona irgendwie in Vergessenheit geraten ist. An dem Haus der Massage sind wir schon mehrmals vorbeigelaufen und es saßen immer 3-4 Frauen außen teilnahmslos rum. Als ich mit Massagewunsch auftauche, werde ich in dem Haus durch verstaubte, abgefuckte Räume geführt oder es wurden gerade Wände versetzt, denn alles sah aus wie im Rohbau, so dass ich mich fragte mich schon, ob ich hier in diesem verlumpten Ambiente überhaupt eine Massage nehmen sollte. Na ja, ich versuchte es dann doch und brachte die Stunde mit Anstand hinter mich und massiert fühlte ich mich dann doch etwas.
Wir gingen früh ins Bett, denn am Morgen um 5 Uhr begann der 24stündige Rückweg über Abu Dhabi nach Stuttgart.
Bemerkenswert noch: Die gesamte Reise funktionierte wie am Schnürchen und planmäßig, kam erst am Frankfurter Fernbahnhof ins arge Stocken, denn unser ICE nach Stuttgart hatte - wie befürchtet oder erwartet - 40 Minuten Verspätung. Wegen unerwarteter Krankheit - wie kommuniziert wurde.
Im Waggon war die DB-Verspätungsorgie ein Dauerthema, denn alle Anschlüsse in Stuttgart verpasst und für manchen Fahrgast bahnte sich ein abenteuerlicher Nachhauseweg an.